
World Heritage Experience Switzerland: Kostbare Güter
Was hat die chinesische Mauer mit der Albula Linie der Rhätischen Bahn gemeinsam? Und was vereint die Viktoria Fälle mit dem Strom des Aletschgletschers? Sie alle verfügen über einen universellen Wert für die Menschheit, der mit der Auszeichnung UNESCO-Welterbe ratifiziert wurde.
Es gibt Schätze, die so wertvoll und unersetzbar sind, dass ihre Bewahrung der kollektiven Verantwortung der Menschheit unterliegen muss. Deswegen lancierte die UNESCO 1972 anlässlich der Rettung der Tempel von Abu Simbel die sogenannte Welterbe-Konvention, ein ambitioniertes Projekt, welches heute für den Erfolg globaler Zusammenarbeit steht. Von China bis Peru wurden in den letzten 45 Jahren in 165 Ländern insgesamt 1052 herausragende Stätten als gemeinsames Erbe ausgewiesen. Darunter auch 12 in der Schweiz.
«Welterbestätten zeugen vom Reichtum und der Vielfalt unserer Erde: Von Naturphänomenen, von Ökosystemen und vom Spektrum der biologischen Vielfalt. Sie zeichnen Kulturlandschaften aus, welche an der Schnittstelle der Beziehung von Mensch und Natur stehen. Welterbestätte erzählen aber auch vom Fortschritt, der aus der Interaktion von Gesellschaften und der Weiterentwicklung von Wissen entstanden ist», so Jean-Bernard Münch, Präsident der Schweizerischen UNESCO-Kommission anlässlich der ersten Schweizer Welterbetage in Bern.
Welterbestätten sind lebendige Orte des Staunens, des Entdeckens, des Lernens, des Austausches und des Erlebens. Essentiell für die Wertschätzung heutiger und zukünftiger Generationen ist daher die direkte Auseinandersetzung mit diesen kostbaren Gütern. Schliesslich können unsere Schätze nicht einzig durch den Willen anderer erhalten werden. Wir selbst müssen ihren Wert erkennen und uns für ihn einsetzen.
World Heritage Experience Switzerland ist die touristische Dachorganisation der Welterbestätten in der Schweiz und gibt Impulse für einen tiefer greifenden und verantwortungsvollen Tourismus, dem Respekt und Wertschätzung zu Grunde liegen. In diesem Sinne werden Mehrwerte geschaffen: Für die Besucher in Form nachhaltiger Erlebnisse und für die Welterbestätten im Hinblick auf die Erhaltung und Wertschätzung auch durch die nachfolgenden Generationen.
Weitere Informationen:
World Heritage Experience Switzerland
Spitalgasse 4, 3011 Bern
+41 (0)31 544 31 15
Veranstaltungstipp: Welterbetage, welterbetage.ch
12 Welterbestätten der Schweiz
Monte San Giorgio, Weltnaturerbe seit 2003
Perfekt erhaltene versteinerte Fische und Meeresreptilien Ein 240 Millionen Jahre alter Schatz, welcher im Fossilienmuseum in Meride bestaunt werden kann und bis heute weiter erforscht wird. www.mendrisiottoturismo.ch
Swiss Alps Jungfrau-Aletsch, Weltnaturerbe seit 2001
Spektakuläre Gletscherwelten: Imposante Bergketten, urige Täler und das grösste zusammenhängende vergletscherte Gebiet der Alpen stehen in Symbiose mit der umgebenen Kulturlandschaft. www.jungfraualetsch.ch
Lavaux, Weinberg-Terrassen, Weltkulturerbe seit 2007
Die Lavaux-Weinberg-Terrassen gehören zu den grössten Weinbauregionen der Schweiz und widerspiegeln das Zusam-menspiel von Bewohnern und Umwelt. Seit dem 11. Jahrhunder wird hier Wein angebaut. www.lavaux-unesco.ch
Tektonikarena Sardona, Weltnaturerbe seit 2008
Der Zusammenstoss von Afrika und Europa hat die Alpen über Jahrmillionen hinweg aufgetürmt. In der Schweizer Tektonikarena Sardona sind die Spuren dieser gewaltigen Kräfte sehr gut sichtbar. www.unesco-sardona.ch
Altstadt von Bern, Weltkulturerbe seit 1983
Gegründet im Jahr 1191, zeugt die Schweizer Hauptstadt, in der Albert Einstein einst seine Relativitätstheorie schuf, vom grossartigen mittelalterlichen Städtebau Europas. www.bern.com
Stiftsbezirk St. Gallen, Weltkulturerbe seit 1983
Die Kathedrale und der Stiftsbezirk von St. Gallen bilden ein einzigartiges Ensemble. Empfehlenswert ist der Besuch der Stiftsbibliothek, die älteste Bibliothek der Schweiz. www.st.gallen-bodensee.ch
Drei Burgen von Bellinzona, Weltkulturerbe seit 2000
Gestern Talsperre heute Welterbe: Die drei Burgen von Bellinzona Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro gehören zu den bedeutendsten Zeugen der mittelalterlichen Befestigungsbaukunst. www.bellinzonese-altoticino.ch
La Chaux-de-Fonds/Le Locle, Welterbe seit 2009
Die beiden Städte sind gelungene Symbiosen von Urbanistik und Uhrenindustrie. Ihre Bauten zeugen von der lokalen Handwerks-und Industriegeschichte. Seit 2009 gehören die Stadtlandschaften zum Weltkulturerbe der Schweiz. www.watch-cities.ch
Kloster St. Johann in Müstair, Weltkulturerbe seit 1983
Die Klosteranlage in Müstair wurde im 8. Jahrhundert von Karl dem Grossen gegründet. Sie vereint Baustile und Kunstschätze aus über 12 Jahrhunderten und wird heute von Benediktinerinnen bewohnt. www.muestair.ch
Prähistorische Pfahlbauten, Weltkulturerbe seit 2011
Die Stätte «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» umfasst 111 Pfahlbaustationen in 6 Ländern. 56 davon liegen in der Schweiz. Gut erhaltene Artefakte geben Einblicke in die Zeit von 5000-500 v. Chr. www.palafittes.org
Rhätische Bahn, Albula/ Bernina, Welterbe seit 2008
Die spektakuläre, 122 Kilometer lange Strecke der Rhätischen Bahn von Thusis nach Tirano ist eine Meisterleistung aus der Pionierzeit der Eisenbahn und bietet beeindruckende Kunstbauten. www.rhb.ch/unesco
Architektonisches Werk Le Corbusier, neues Welterbe
Dieses grenzüberschreitende Welterbe vereint 17 architektonische Objekte in sieben Ländern und zollt Corbusier, der Schlüsselfigur der Internationalisierung von Architektur und Stadtplanung, Tribut. www.welterbe.ch