Pizol: Spuren im Schnee

Fotos: Tim Hughes

Wer einen abwechslungsreichen Tag auf dem Snowboard erleben möchte, ist am Pizol im Heidiland genau richtig. Mit vielseitigen Pisten, einem coolen Funpark und wunderschönem Panorama bietet die St. Galler Wintersportregion alles, was das Wintersportler-Herz begehrt. Von Freeride über Carven bis hin zu Freestyle Wir haben für jeden Trick den passenden Untergrund gefunden. Und das ohne lange Warteschlangen!

Let it snow!

Der Winter steht vor der Türe. Schon der Gedanke an tief verschneite Berglandschaften zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Bereits in jungen Jahren erwachte meine Leidenschaft für den Wintersport. Als 4-Jährige stand ich zum ersten Mal auf Ski; mit 12 Jahren entdeckte ich das Snowboarden. Seither lässt mich die Leidenschaft nicht mehr los. Sobald die ersten Flocken leise zu Boden rieseln und die Landschaft wie eine leere Leinwand wieder weiss und rein gezeichnet wird, fängt es an, in mir zu kribbeln. Dann mache ich meine Ausrüstung startklar. Vom Schneeengel bis zum langen Powder-Turn kann ich es kaum erwarten, bald meine Spuren in den unberührten Schnee zu zeichnen.

Ich liebe das Snowboarden die Natur, die Geschwindigkeit und die Kräfte, die beim Fahren auf mich wirken. Das endlose Weiss gibt mir Ruhe und Energie zugleich. Snowboarden ist kreativ; ein künstlerischer Balanceakt im Einklang mit der Natur. Man kann sich immer wieder neu erfinden. So wird jeder Tag auf dem Brett zum Abenteuer und wer aufmerksam ist, der lernt fürs Leben!

Love Snowboarding!

Die Berge rufen

Letzten Winter wurde ich durch einen Besuch im «Wellnessdörfli» auf das kleine aber feine Wintersportgebiet Pizol hoch über dem St. Galler Rheintal aufmerksam. Hier wollte ich unbedingt einmal die Pisten erkunden.

Eine grosse Planung im Voraus verlangt ein Tag auf dem Pizol nicht. In nur rund 50 Fahrminuten gelangt man von Zürich zur Talstation von Wangs und in fünf weiteren Minuten zu jener in Bad Ragaz. Das vielfältige Skigebiet zwischen 1'045 M.ü.M und 2'844 M.ü.M ist von zwei Seiten mit elf Anlagen und 43 km präparierter Pisten erschlossen. Von blau markierten Pisten bis zum anspruchsvollen «Vreni Schneider Run» ist für alle Wintersportler etwas dabei. Für Adrenalin-Hungrige gibt es zudem einen Funpark und jede Menge Möglichkeiten, das abwechslungsreiche Terrain mit gebührender Rücksicht und unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen auch abseits der Piste zu erkunden.

An einem frisch verschneiten Morgen mache ich mich zusammen mit meiner Freundin Lisa ganz früh auf den Weg zum Pizol. Bereits vor einigen Jahren haben wir unsere Passion, das Snowboarden, mit Fleisch und Blut geteilt. Bei diversen Wettkämpfen haben wir uns gemessen und immer wieder angespornt. Heute bringt jeder Tag im Schnee schöne Erinnerungen an die damaligen Abenteuer.

Powder to the people!

In Bad Ragaz ist es noch kühl an diesem Morgen. Dichter Nebel hängt im Tal. Mit ein paar anderen Frühaufstehern reihen Lisa und ich uns in die kurze Warteschlange, um mit der Gondel auf die Bergstation Pardiel hochzufahren. Ich fühle eine wohlige Anspannung im Körper. Es ist die Vorfreude, den ganzen Tag im Schnee verbringen zu dürfen. Bei der Bergfahrt lasse ich den Blick schweifen und hoffe, dass die Sonne schnellstmöglich durch die dicke Nebelschicht zum Vorschein kommen wird.

Jessi, Frontside Turn im frischen Powder

Oben an der Bergstation Laufböden ist die Sorge um das Wetter aber schon wieder vergessen. Vor uns präsentiert sich ein traumhaftes Bergpanorama. Die Pisten sind bestens präpariert und verlaufen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden leicht parallel zueinander über den sanften Rücken zur Bergstation Pardiel.

Sie bieten den perfekten Einstieg in unseren Tag. Wir bleiben zunächst auf der Bad Ragazer Seite und wärmen uns mit einigen Carving-Abfahrten auf. Mit dem Nebel verzieht sich gleichzeitig auch die letzte Morgenmüdigkeit aus unseren Körpern. Überall glitzert Schneestaub und wir haben freie Sicht auf die Berge und die darunterliegenden Täler. Nun können wir auch nach natürlichen Pisten, Wächten und kleinen Couloirs Ausschau halten. Oberhalb der Baumgrenze hat das Gebiet davon viel zu bieten und so tut sich ein wahr gewordener Freeride Traum für uns auf. Bei der Talstation kann man sich jeweils über die aktuelle Schnee- und Lawinensituation informieren und die Wildschutzzonen auf der Pistenkarte begutachten.

Nach ein paar Sprüngen und Turns im Neuschnee nimmt der Nebel nochmals überhand und wir entscheiden uns, bei einer heissen «Schoggi» den weiteren Tag zu planen. In der Pizolhütte, dem höchsten Punkt des Skigebiets, wärmen wir uns auf. Der Standort der modern renovierten Hütte ist ein beliebter Einstieg für erfahrene Schneesportler in das fulminante Tourenskigebiet rund um den Pizol Gipfel auf bis zu 2844 M.ü.M.

Inäliggä Carven Richtung Talabfahrt

Wir möchten als nächstes aber die Wangser Seite des Gebietes erkunden. Rund um den Sessellift «Gaffia» sind die Pisten etwas steiler; jedoch immer noch blau oder rot markiert. Wir ziehen ein paar weitere Powder-Turns neben dem Pistenrand. Das flockige, luftige Gefühl, beinahe schwerelos durch den Tiefschnee zu gleiten, verkörpert für uns den Zauber des Snowboardens. Die Verschmelzung von Körper und Natur ist pures Freiheitsgefühl besonders jetzt da die Sonne mit uns um die Wette strahlt!

Downhill ist nicht alles!

Nach ein paar Runden fahren wir über die «Fun Slope Pizol» Richtung «Riderpark.» «QParks», der grösste Snowpark Bauer im europäischen Raum, erhält und pflegt hier seit einigen Jahren einen verspielten Funpark für verschiedene Könnerstufen. Es gibt unterschiedliche Boxen zum Einfahren, einige Rail-Setups für Medium-Levels und zwei Kickerlines mit 3-10 Meter Tables. Lisa bevorzugt die grösseren Kicker; mir hat es indessen der Wallride angetan. Wir verweilen im Park, bis die Sonne hinter dem Hang verschwindet.

Lisa, Wallride Rock to Fakie

Es wird Zeit für die Talfahrt nach Wangs. In weiten Schwüngen fahren wir über die Piste Furt bis zur Mittelstation Maienberg, wo entlang der Strecke jeden Freitag bis 22:00 Uhr Nachtbetrieb für Snowboarder, Skifahrer und Schlittler angeboten wird. Dann zweigen wir in den Wald ab, der auf dem Snowboard nochmals eine spielerische Komponente bietet. «Tree-Runs» sind besonders an wolkenverhangenen Tagen ein Highlight, da man nicht auf weite Sichtverhältnisse angewiesen ist. Wir fühlen uns wie auf einem Abenteuerspielplatz!

Am Ende des Tages lautet unser Fazit eindeutig: Auf die Grösse kommt es nicht an! Das Pizolgebiet ist klein aber fein. Es bietet viel Abwechslung für jeden Fahrstil und jedes Level. Mit den vielfältigen Möglichkeiten an Angeboten auch abseits der Piste ist die St. Galler Wintersportregion ein attraktives Ziel für alle aktiven Menschen, die Lust haben auf ein nahes, winterliches Abenteuer. Wir sind sicherlich nicht zum letzten Mal hier!

Highlights am Pizol


Riderpark Piziol: Zwischen den Sesselliften «Gaffia» und «Furt» befindet sich ein Funpark für Freestyler. Der Park wird von «QParks», dem grössten Snowpark Bauer im europäischen Raum seit der Saison 2010/2011 sorgfälltig gepflegt und in Schuss gehalten. Verschiedene Obstacles wie Boxen und Rails bieten Spass und Herausforderung für jedes Level. Auch mehrere Kickerlines sind immer gut präpariert. Neben dem Park lädt eine «Chill Area» zum Picknicken der selbst mitgebrachten Snacks ein.


Schneespass für Nachteulen: Während der Wintersaison kann auf der Seite Wangs jeden Freitag bis in die Nacht die Piste Furt bis zur Mittelstation Maienberg runter brettern. Auch der Schlittelweg ist dann beleuchtet. Ausserdem ist jeden Samstagabend auf der Seite Bad Ragaz die Gondel zur Bergstation Pardiel von 18:00-22:30 Uhr geöffnet.


Ski und Spa: Die Pizolbahnen bietet verschiedene Angebote an, um sich nach einem aktiven Tag auf dem Berg zu entspannen. Wer möchte, darf auf dem Berg verweilen und sich im «Wellnessdörfli» (mit Saunagondel und Hot Pot) entspannen, einen heissen Tee in den diversen Restaurants geniessen oder man lässt den Tag etwas ausgedehnter in der Tamina Therme im Tal ausklingen. Alle Angebote sind auf pizol.com ersichtlich.

SPOT TIPP: Auf Nummer sicher!


Snowboarden ist ein gemeinschaftlicher Sport und hat viel mit Vertrauen zu tun. Egal, ob man auf der Piste um die Wette fährt, im Park gemeinsam neue Tricks trainiert oder sich auf einer Tour gegenseitig sichert. Man sollte mit gleich erfahrenen Leuten und entsprechender Ausrüstung unterwegs sein. Vor allem auf unberührtem Terrain, denn bei allen Aktivitäten neben den präparierten Pisten ist die Lawinengefahr ein ständiger Begleiter. Man kann aber mit der richtigen Ausrüstung und dem nötigen Wissen das Risiko von Lawinenunfällen stark reduzieren. In vielen Skigebieten werden regelmässig Lawinenkurse angeboten. Interesse und Verständnis gewisser Verhaltensregeln sind die Grundlagen, um im Einklang mit der Natur zu stehen.

Pizolbahnen AG

Gästeinformation

Loisstrasse 50

7310 Bad Ragaz

+41 (0)81 300 48 30

pizol.com