
Heuberge: All you can do!
Fideriser Heuberge | Wer das Prättigau nur von der Durchfahrt auf dem Weg in die berühmten Bündner Skigebiete kennt, hat viel verpasst! Im Schatten der Schweizer Bergprominenz verbirgt sich auf 2000 M.ü.M ein ursprüngliches Hochplateau fernab der Massen, wo man sich Tag und Nacht nach Herzenslust mit allerlei Gefährten austoben kann. Familie Geiger war mit Cousins Matt und Hannah vor Ort.
Bahnfrei auf den Fideriser Heubergen! Die Piste wirkt glatt wie frisch gebügelt; der gewalzte Schnee ist mit einer glitzernden Pulverschicht bedeckt. Im Scheinwerferlicht schnallen Matt und Hannah ihre Helme und Knieschoner fest; packen die Hände in dicke Handschuhe. Das Thermometer zeigt 10°C unter null; die Nacht ist sternenklar. Trotzdem frieren sie nicht. Adrenalin schiesst durch ihre Körper beim geschwisterlichen Wettrennen geht es um die Ehre. Und die Gefährte sind abenteuerlich.
«Airboards» nennt man die Luftkissen, die der Zuger Joe Steiner nach einem Bänderriss konzipierte, um seine Beine nicht zu belasten. Die Erfindung schlug ein! Heute gibt es landesweit rund 30 Pisten, die speziell für Airboards entwickelt wurden. Eine davon befindet sich beim Gamslift auf den Fideriser Heubergen und wird freitags- und samstags auch nachts beleuchtet. Beim Berggasthaus Arflina erhält man das nötige Mietmaterial und eine Instruktion. Danach lässt man sich auf dem Board kniend vom Skilift zum Start hochziehen.
Das besondere Wintervergnügen
«3-2-1», so das Kommando von Matt. Jauchzend schwingen sich die Geschwister bäuchlings auf die Airboards und surfen Kopf voran in weiten Schwüngen den Hang hinab. Der Schnee stiebt. Eiskristalle schwirren durch die kalte Luft. Alles glitzert, doch Zeit zum Staunen gibt es nicht. Kopf an Kopf gleitetn Matt und Hannah über die imaginäre Ziellinie und purzeln lachend in den weichen Schnee. Unentschieden!
Familie Geiger jubelt ihnen zu. Die Eltern und ihre drei Kinder sind an diesem Abend das einzige Publikum auf der weiten Hochebene. Massenanstürme gibt es hier keine. Zwar existierten einst Pläne, diese Wintersportregion über eine Zubringerbahn mit der benachbarten Parsenn-Region von Davos zu verbinden, doch scheiterten diese am Widerstand der Umweltverbände. Zum Glück, kann man heute sagen, denn so konnten die Heuberge ihre Naturverbundenheit und Einzigartigkeit bewahren.
Im Kleinen liegt die Grösse
Das Wintersportgebiet mit seinen zwei Berggasthäusern ist klein aber fein. Drei Schlepplifte und ein Kinderskilift versorgen sechs präparierte Pisten mit einer Länge von insgesamt 15 Kilometer. Dazu gibt es wunderschöne Schneeschuh- und Tourenski-Routen zum Beispiel über die Arflinafurgga bis aufs Mattjischhorn oder auf die Davoser Parsenn. Doch am bekanntesten sind die Heuberge für den längsten Schlittelweg der Schweiz.
Letzterer führt über zwölf Kilometer und 13 Kehren vom Berggasthaus Arflina bis nach Fideris und stellt nicht nur nachts ein kühnes Unterfangen dar. Untertags, ausser zwischen 14:30-16:00 Uhr, teilt man sich die Strecke nämlich mit dem roten Heubergebus, der im Halbstundentakt berg- und talwärts verkehrt.
Die richtige Mischung macht es aus!
Familie Geiger und ihre Cousins Matt und Hannah können die wilde Talfahrt kaum erwarten sie ist der krönende Abschluss eines erlebnisreichen Tages. Dank des «All you can do»-Angebotes durften die begeisterten Wintersportler heute die Fideriser Heuberge in all ihrer Vielfalt erleben. Sie setzten mit Schneeschuhen erste Fussspuren in den unberührten Schnee und bretterten auf Ski leere Pisten hinunter. Nach dem Airboard-Abenteuer steht nun ein gemütliches Fondue im Berggasthaus Heuberge auf dem Programm, bevor es auf flinken Kufen in Richtung Tal und zurück nach Hause geht.
Aber an zu Hause will noch jetzt niemand denken. Plötzlich ist der Hunger so gross, wie der Sternenhimmel weit. Und schon von weitem steigt der würzige Käseduft in die Nasen. Am langen Tisch wird später geplaudert und gespeist, bis der Hunger gestillt und die Wangen gerötet sind. Eilig hat es hier keiner auch wenn die Schlittenfahrt schlussendlich sogar noch besser ist, als erwartet. Am Ende bekräftigen alle: So schnell fahren sie am Prättigau nicht mehr vorbei!
Spot Tipps
ALL YOU CAN DO
Ein Tag und ein Abend auf den Heubergen gekrönt von einer abschliessenden, nächtlichen Schlittelfahrt zurück ins TalPreis: CHF 99/Person inkl. Mietartikel, Tageskarten und Aktivitäten wie Airboarding, Schneeschuhwandern und Schlitteln. Für CHF 29/Person gibt es zusätzlich noch ein Fondue in einem der Berghäuser.
Praktisches
Heuberge AG
Heuberge
7235 Fideris
+41 (0)81 300 30 70
Zwei preislich attraktive und gemütliche Berggasthäuser (Heuberge und Arflina)
Anreise: Mit dem Heubergebus ab Fideris
Rückreise: Mit dem Bus oder Schlitten zurück nach Fideris (Länge ca. 12 km).
15 Pistenkilometer, davon 5 km blaue, 9 km rote und 1 km schwarze Pisten
Tageskarte: CHF 42
Betriebszeiten: 22. Dezember bis 6. Januar, 11. bis 13. Januar und 18. Januar bis 17. März