Detektivpfad Jaun: Geheimtipp im Löschenberger-Land

Fotos: Carina Scheuringer

Am Fusse der Gastlosen in Jaun erzählt ein interaktiver Rundweg auf neun Stationen die Schülerlegende der Entstehung des Grossmutterlochs, welches in der markanten Felsenkette zu sehen ist. Doch nicht nur alleine deswegen lohnt sich ein Besuch...

Jaun ist aus vielerlei Gründen bemerkenswert. Das 650 Seelendorf auf 1'000 m.ü.M. ist nicht nur die höchstgelegene Gemeinde des Kantons Freiburg, sondern auch die einzig deutschsprachige im Bezirk Greyerz. Der Hauptzugang erfolgt von Westen durch französischsprachiges Gebiet. Gegen Süden bildet das messerscharf gezackte Massiv der Gastlosen eine über 2'200 Meter hohe natürliche Grenze; gegen Nordosten ist der Euschelspass die einzige Route in den freiburgischen Sensebezirk und nur im Sommer mit Allradantrieb befahrbar. Kein Wunder, hat sich durch die Isolation ein einzigartiger Dialekt entwickelt: Das «Jùutütsch.»

Doch die Sprache ist nicht das alleinige Kulturgut der Region. Aussergewöhnlich sind auch die handgeschnitzten Grabkreuze auf dem Friedhof. Grösstenteils von Walter Cottier hergestellt, der sich dieses Handwerk selbst beibrachte, zeigen sie die Berufe oder Hobbies der Verstorbenen. Ihre Schönheit hat sich genauso herumgesprochen wie die des geheimnisumwitterten Wasserfalls gegenüber des Zentrums. Bis zu 6'000 Liter Wasser in der Sekunde stürzen hier zu Spitzenzeiten aus dem Felsen. Woher das kostbare Gut stammt, war ein Rätsel, bis man 1928 einen Bach im Tal «Les Morteys» einfärbte und das Wasser in Jaun wieder zum Vorschein kam.

 Der sagenumwobene Wasserfall von Jaun.

Am bemerkenswertesten überhaupt sind jedoch die Jauner an sich. Sie zelebrieren Gastfreundschaft mit grosser Herzlichkeit und unermüdlichem Innovationsgeist, wie wir an einem Sonnentag aus erster Hand erfahren dürfen. Wir erkunden mit der Familie von Marius Mooser, einem gebürtigen Jauner, den «Detektivpfad Jaun», welchen wir zuvor auf der Lötschberger-Land Freizeitplattform entdeckt hatten.

 Marius Mooser und seine Familie auf dem Detektivpfad Jaun.

 Das Restaurant auf halbem Wege ist der ideale Ort für eine Mittagsrast.

Vor vier Jahren wurde der interaktive, 3 km lange Rundweg von den Jauner OS-Schülern realisiert, um im Gastlosengebiet auch Familien eine besondere Attraktion zu bieten. An neun Stationen gilt es Aufgaben zu lösen, um das Rätsel der lokalen Sage des Grossmutterlochs, einer fast 20 m hohe Lücke in der Gastlosenkette, zu lüften. Für Marius' Tochter und Enkelkinder ein wahrhaft spannender Tagesausflug. Und für mich ein unvergesslicher Tag mit bemerkenswerten Menschen in einer gleichsam bemerkenswerten Region!

Nützliche Informationen:

Der Detektivpfad ist ein kostenloser Erlebnisweg und beginnt bei der Bergstation des Gastlosenexpresses. Er ist in drei Sprachen gelegt (DE/FR/EN). Wer die Lösungen entlang der Rätselstationen in die Wettbewerbskarten einträgt, kann am Wettbewerb teilnehmen. 

Länge: 3 km // 1.5 h Gehzeit Spot Tipp: Der Weg führt vorbei an einem Restaurant und einer kleinen Buvette. Er ist nicht kinderwagentauglich.

Weitere Erlebnisideen in den Regionen Berner Oberland, Oberwallis und Piemont finden Sie auf der Freizeit- und Ferienplattform der BLS: bls.ch/loetschberger

Kontakt:

Jaun Tourismus 

Hauptstrasse 381, 1656 Jaun 

+41 (0)26 929 81 81, bls.ch/jaun