Schneeschuhtour Brunni-Alpthal: Weg vom Schuss

Bekanntlich führen viele Wege ins Glück. Wenige sind jedoch so nah und einfach wie die 2.6 km lange Schneeschuhrundtour von Brunni auf den Furggelenstock.

Frau Holle hat gestern Nacht kräftig die Kissen geschüttelt. Hügel und Wälder sind nun in flauschig weiche Watte gepackt. Um uns rieselt es leise von überladenen Ästen. Ein dunkler, dichter Fichtenwald säumt unseren Weg. Wir wandern langsam. Schritt für Schritt. Eine meditative Stille ist das. Zu hören nur der eigene Atem und der knirschende Schnee unter den Füssen.

Hinter uns liegt die «Brunni Lodge» mit dem duftenden Kaffee und den warmen Gipfeli. Einen Katzensprung, sprich eine knappe halbe Autostunde weiter, der Zürichsee. Vor uns breitet sich jetzt eine weisse Weite aus. Die Sonne taucht sie in gleissendes Licht. Wir halten an, blicken um uns und da steht er: der Grossen Mythen mit seiner Steilwand, spitz wie ein Haifischzahn. Daneben der kleine Bruder, breitschultrig und zerfurcht. Wie stumme Wächter begleiten sie uns mal durch lauschige Waldpassagen, mal durch offenes Gelände bis wir plötzlich ankommen auf dem Furggelenstock, dem höchsten Punkt unserer Tour.

Drusberg, Tödi, Clariden und die Muotathaler- Berge sie alle stehen nun Spalier vor uns, gefühlt für uns. Frischer Wind weht uns um die Ohren. Er flüstert weise, was das grösste Geschenk ist: für einen Moment weit weg zu sein. Sich klein zu fühlen mit so viel Natur und so wenig Mensch. Selten gelingt das quasi vor der Haustüre so gut wie bei einer Schneeschuhwanderung wie dieser in Brunni-Alpthal.