Abenteuer Aare: Faszination Fluss

Fotos: Jason Horton, Sam Anderson und swiss-image.ch/Markus Buehler und Andre Meier

MeiringenSolothurn | Flüsse sind nicht nur Landschaftsgestalter und Lebensadern, sondern auch die perfekten Reisegefährten, wie Jason Horton auf seiner Tour entlang der Aare feststellt.

Flüsse haben mich immer schon fasziniert wie sie tief im Berginneren entspringen; ein kleines Rinnsal, das nach und nach zum Strom anschwillt. Ewig und vergänglich zugleich. Eine lebendige Kraft; immer in Bewegung, immer in Veränderung und doch zeitlos in ihren sich stets wandelnden Bahnen.

Mit allen Wassern gewaschen

Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas. Viele der wichtigsten Ströme entspringen hier, darunter Rhein, Inn (Donau), und Tessin (Po). Gemeinsam mit 150 Seen und anderen Gewässer fassen sie rund sechs Prozent der europäischen Wasserreserven, obwohl die Schweiz flächenmässig nur knapp vier Promille der Landoberfläche in Anspruch nimmt.

Neben Rhein und Rhone verkörpert die Aare den Inbegriff eines Schweizer Flusses. Sie ist der längste Wasserstrom, der sowohl in der Schweiz entspringt, als auch hier endet. Aus dem Aaregletscher geboren, durch Schluchten gezwängt, in Tälern zu Seen ausgebreitet und von Menschenhand in Bahnen gelenkt, reist die Aare auf einer Länge von 295 Kilometer und 1500 Höhenmeter durch das Land, bis sie sich bei Koblenz mit dem Rhein vereint. Ihre Welt ist aufregend und abwechslungsreich und für mich Inspiration zu einer Tour der besonderen Art: An einem Wochenende möchte ich den Verlauf der Aare von der Schlucht, die ihren Namen trägt, bis zur Ambassadorenstadt Solothurn folgen. Dafür habe ich auf der Freizeitplattform der RailAway Kombi-Angebote gesammelt, die sich ideal mit meinem Vorhaben kombinieren lassen.

Schnee von gestern

An einem Samstagmorgen stosse ich so in Meiringen zur Aare. Auf ihrem Weg von der Grimselwelt zum Brienzersee muss der Fluss im Haslital den «Kirchet» bezwingen, einen Felsriegel, der quer in der Landschaft liegt. Das Resultat ist die Aareschlucht, ein Kunstwerk, an dem der Fluss seit Jahrtausenden feilt; ein Sinnbild seiner unglaublichen Geduld und unermesslichen Gewalt; 200 Meter tief und an der engsten Stelle nur einen Meter breit. Fasziniert wandle ich entlang des Holzsteges, der sich an die blank geriebenen Felsen schmiegt und mir Einblicke in diese mystische Welt gewährt. Überall rauscht, gurgelt und plätschert es. Ein frischer Lufthauch zieht durch Tunnel und Steinspalten, als würde mir der Gletscher einen kleinen Gruss aus der Ferne senden.

Rund vierzig Minuten dauert mein Spaziergang und ist viel zu schnell vorbei. Doch für mich hat die Tour erst begonnen. Mit dem Zug reise ich nun weiter über Meiringen bis nach Brienz, wo die Aare zuerst im Brienzer- und dann im Thunersee eine ganz andere Gestalt annimmt. Wie Smaragde funkeln die beiden Gewässer in der spätmorgendlichen Sonne, überragt vom Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Der erste still und tief; der zweite flacher und erfüllt mit Leben ein Spielplatz für alles, was schwimmt: Von Schiffen und Booten über Kajak bis hin zu Luftmatratzen und aufblasbaren Einhörnern. Es ist eine Welt, die sich ganz im Sinne der entschleunigten Aare vorzugsweise mit den Schiffen der BLS-Schifffahrt erkunden lässt. Diese erschliessen entlang der Route nach Interlaken und Thun auch einige der besten Ausflugsorte der Region zum vergünstigten Preis, wie das Grandhotel Giessbach, die St. Beatus-Höhlen, das Niederhorn, den Niesen oder den Thunersee Kanuweg.

Ich wähle Interlaken, den Knotenpunkt der Region, als Ausgangspunkt meiner Schifffahrt und bin mit dem RailAway Kombi-Angebot «Erstklassiger Thuner- & Brienzersee» im wahrsten Sinne des Wortes «erstklassig» unterwegs. Nach dem Mittagessen entspanne ich mich auf dem grosszügigen Sonnendeck im Obergeschoss, während zuerst das Kulturschloss Spiez und später die Beatusbucht und das Erlebnisschloss Oberhofen vorbeiziehen. Chalets und Bootshäuser im typischen Stil des Berner Oberlandes säumen das romantische Ufer. Boote schaukeln bedächtig in idyllischen Buchten, die, wie die Stadt Thun selbst, zum Verweilen einladen. Die Stadt gilt als Tor zum Oberland. Hier holt die Aare nochmals kurz Luft, bevor sie sich dann in ein von Menschenhand geschaffenes Flussufer zwängt.

Aare Böötle

Im Sommer ist auf der nun folgenden «Böötle»Strecke viel los! Unzählige Schlauchboote, Kajaks, Tubes und allerlei andere schwimmende Formen geleiten den Weg der Aare von Uttigen bis nach Bern. Man schwimmt zwischendurch mal ein Stückchen mit oder grilliert zur Pause am Ufer. Eine Flussfahrt ist ideal, um den Alltag zurückzulassen und die berühmte Berner Gemütlichkeit zu zelebrieren. Kurz vor Bern schippern die Kapitäne noch unter der historischen Muri-Brücke hindurch, der einzigen Holzbrücke auf dem Weg. Später bildet der Blick auf das UNESCO Welterbe, die Berner Altstadt, den gebührenden Abschluss, bevor man im Marzilibad oder dem «Art Café» den Tag mit «Aarewasser» ausklingen lässt.

Während ich nach einem langen, erlebnisreichen Tag müde ins Bett falle, fliesst der Fluss emsig weiter unter dem Schwellenmätteli und dem Lorrainebad hindurch in Richtung Vogelparadies, Wasserkraftwerk und Atommeiler Wohlensee. Entspannung für die Aare gibt es erst wieder am Bielersee, wo ich nach einer morgendlichen Zugreise erneut zu ihr stosse. In Biel/Bienne steige ich auf das flache Schiff «Rousseau» der Bielersee Schifffahrt.

Zu Land und zu Wasser

Die Reise von hier nach Solothurn gilt als eine der schönsten Flussfahrten der Schweiz. Die Aare windet sich malerisch durch das Mittelland und der Jurakette entlang, vorbei an schmucken Städtchen, wie das historische Büren, wo eine Stadtführung oder ein Besuch der Glasbläserei zum Zwischenstopp einladen. Highlights sind zudem die eindrückliche Schleusenfahrt in Port und die Storchenkolonie in Altreu mit dem Infozentrum Witi.

Doch es ist die Ambassadorenstadt selbst, die mir den Atem raubt. Sie gilt zurecht als schönste Barockstadt des Landes und zählt wohl zu den grössten Geheimtipps entlang der Aare. Spontan buche ich beim Tourismusbüro eine Tour, um in ihre facettenreiche Geschichte einzutauchen. Ein Höhepunkt für mich ist der Blick vom Turm der berühmten Kathedrale St.-Ursen über die Stadt und zurück zur Aare. Eine bessere Weitsicht bietet nur noch der Solothurner Hausberg, der Weissenstein, wo die Reise für mich zumindest zu Ende ist, während der unermüdliche Fluss in Richtung Koblenz weiter fliesst. In wenigen Tagen kann man in der Schweiz wahrhaftig viel erleben und mit den RailAway Kombi-Angeboten zugleich auch noch Geld sparen. Für mich ist die Faszination Fluss ungebrochen!

Weitere Informationen

SBB Contact Center

Billett- & Fahrplanauskünfte

0848 44 66 88 (täglich 24 Stunden)

sbb.ch/freizeit

SPOT TIPPS

Grosse Erlebnisse zum kleinen Preis

Ob Tagesausflug, Veranstaltung oder Gruppenreise: Mit den RailAway KombiAngeboten profitiert man in der ganzen Schweiz von Angeboten für Freizeit und Ferien. Hier einige Highlights entlang der Aare.

1) Aareschlucht und Reichenbachfälle: 10% Ermässigung auf das Kombi-Billett Eintritt in die Aareschlucht sowie Hin- und Rückfahrt mit der Reichenbachfall-Bahn. sbb.ch/aareschlucht (bis 6. Oktober 2019)

2) Erstklassiger Thuner- und Brienzersee: Tageskarte 1. Klasse für Thuner- und Brienzersee inkl. Zugfahrt in der 1. Klasse Interlaken WestInterlaken Ost retour zum Preis der 2. Klasse. sbb.ch/thuner-brienzersee (bis 20. Oktober 2019)

3) St. Beatus-Höhlen am Thunersee: 10% Ermässigung auf den Eintritt in die St. Beatus-Höhlen inklusive Höhlenmuseum. sbb.ch/beatushoehlen (bis 10. November 2019)

4) Aarefahrt Biel/Bienne-Solothurn: 10% Ermässigung auf die Aarefahrt SolothurnBiel/Bienne oder umgekehrt. sbb.ch/aarefahrt (bis 20. Oktober 2019)

5) Weissenstein: Solothurner Hausberg 10% Ermässigung auf die Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn auf den Weissenstein oder 10% Ermässigung auf die einfache Fahrt OberdorfWeissenstein oder umgekehrt. sbb.ch/weissenstein (bis 31. Oktober 2019)

Weitere Inspiration bietet die Freizeit Plattform: sbb.ch/freizeit

Grosses Fest auf dem Solothurner Hausberg von 1. bis 4. August zur Neueröffnung des Hotel Weissenstein: hotelweissenstein.ch