Älplibahn: Das aussergewöhnliche Bähnli
Älplibahn | Es gibt Dinge, die man für kein Geld der Welt kaufen kann. Dazu zählt auch der Älpligeist, der ob Malans einer kleinen gelben Seilbahn und ihrem Bergbeizli ein zweites Leben eingehaucht hat und Besuchern ein unvergessliches Erlebnis beschert.
8:30 Uhr morgens ob Malans. Herzlich begrüsst Wochenmaschinist Marco die zahlreichen Ausflügler, die sich an einem sonnigen Tag zur Fahrt mit der Älplibahn angemeldet haben. Marco ist einer von 1’200 «Freunden», welche sich für die kleine Bahn und das dazugehörige Bergbeizli seit 1982 engagieren. Und wie die rund 300 anderen Freiwilligen heisst auch Marco alle Gäste persönlich willkommen.
1941 wurde die Älplibahn als Militärbahn in Betrieb genommen und mit Ende des Zweiten Weltkrieges zur ersten konzessionierten touristischen Seilbahn Graubündens umfunktioniert. Seitdem ist sie ein beliebtes Ausflugsziel und symbolisiert nicht nur für die Malanser ein Stück Heimat.
Als 1980 der Abbruch drohte, da die Geldmittel für die notwendigen Sanierungen fehlten, schlossen sich die «Freunde der Älplibahn» zusammen, sammelten innert sechs Monate eine halbe Million Franken und sorgten mit 6’000 Stunden Fronarbeit für die Wiederinbetriebnahme im Juli 1982.
Diese Leidenschaft ist bis heute spürbar. Als Besucher fühlt man sich in der familiären, angenehmen Atmosphäre augenblicklich angekommen und freut sich, nach einer Wanderung am Rückweg den Älpligeist nochmals zu erleben. Und lohnt sich der Besuch auch schon nur wegen Bahn und Beizli, so ist das Malanser Älpli Ausgangspunkt zahlreicher empfehlenswerter Touren, darunter zum Beispiel die Aussichtsgipfel des Rätikons; Vilan, Falknis und Schesaplana. «Der Hausberg des Älplis, der Vilan, ist ein dankbarer Berg: Für fast alle machbar mit wunderbarer Rundumsicht und einem wahrhaften Gipfelgefühl», verrät Susi Schildknecht, die seit vier Jahren den Bereich Kommunikation bei der Älplibahn verantwortet, und empfiehlt uns die beliebte Vilan-Rundwanderung mit abschliessender Gerstensuppe im Bergbeizli.
Und so wandern wir an unserem Sonnentag durch Wald, Moor- und malerische Alplandschaften – vorbei an Kühen, Alprosen und Heidelbeeren – zum Gipfelziel auf 2’376 M.ü.M und finden dort ein Panorama vor, wie es jedes Wanderherz entzückt: Rheintal, Churfirsten, Piz Bernina, Ringelspitz und 300 weitere Gipfel. Gross ist natürlich auch die Vorfreude auf das Bergbeizli, dessen Versprechen einer hausgemachten Gerstensuppe uns schliesslich wieder zurück bringt.